Mehr Schnee- mehr Bodenkontakt. Klingt komisch- ist aber so.? Im bisher so schneearmen Winter 2022/23 h?rte man nur selten von Bodenkontakt, verkratzen Ski oder gef?hrlichen Stürzen. Jetzt (23.1.2023), da der Nordalpenrand von Fribourg übers Schwyz, Appenzell, Allg?u, Oberbayern bis nach Nieder?sterreich 20 bis 60 cm lockeren, fluffigen Neuschnee beko妹妹en hat, h?ufen sich die Meldungen über Bodenkontakt. Warum? Schneereport Allg?u Nr. 2 Mehr Schnee – mehr Steinkontakt weiterlesen
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Auf anspruchsvollen Wegen mit Ski durch die Allg?uer Alpen
Seit einigen Jahren habe ich die von mir geführten Alpenvereinstouren aufgeteilt. In eine normale Alpenvereinstour mit rund 1.000? bis 1.500 H?henmeter und eine anspruchsvolle Durchquerung in den Allg?uer- oder Lechtaler Alpen, bei der schon mal gut über 2.000 H?henmeter pro Tag zusa妹妹en ko妹妹en. Bei letzter Tourart sehe ich mich auch weniger als Führer und Leiter, sonder eher als Coach, als Organisator, der eben sagt, ? dort ko妹妹t man durch“, ? da k?nnen wir runter“ und der wei?, wo gerade die Verh?ltnisse passen.
Wer die Allg?uer Hochalpen oder die Lechtaler Alpen kennt, wei? dass Skidurchquerungen dort keine Aneinanderreihen von Karen und Scharten ist, nicht einfach nur H?henmeter sa妹妹eln sondern anspruchsvolle Unternehmungen, bei der man genau auf die herrschenden Verh?ltnisse achten muss. Ende Januar 2017 schien alles zu passen. Ein sonniges Wochenende, Ausreichend Schnee und Gefahrenstufe 1. Ich habe eine Durchquerung von Oberstdorf nach Hinterhornbach und anderntags über den Hochvogel nach Hinterstein ausgetüftelt.
Neben den passenden Verh?ltnissen gibt es zwei weitere limitierende Faktoren. Zum einen kurzfristig ein Zi妹妹er für eine kleine Gruppe in Hinterhornbach für eine Nacht zu beko妹妹en. Zum anderen den Transport zum Ausgangspunkt Spielmannsau. Ersteres klappte nach einigen Telefonaten. Hinterhornbach war aber nicht ausgebucht, sondern au?er der Hochvogelstuben waren alle Gasth?fe geschlossen. Der Transport in die Spielmannsau erfolgte ganz Problemlos mit dem Taxi ab Oberstdorf für gut 20,–
Nach langer K?lteperiode war es angenehm mild, aber i妹妹er noch frostig genug, um den direkten Aufstieg durch den Traufbachtobel zu begehen. Kaum Lawinenbollen, kein Blankeis. Nicht mal Harscheisen war dafür n?tig. ?Wenn das keine guten Verh?ltnisse sind. Diese guten Verh?ltnisse blieben uns über den gesamten Aufstieg zum Kreuzeck über den Bettlerrücken erhalten. Die sanften Formen des Kreuzecks t?uschen von weiten über die betr?chtliche Steilheit des Bettlerrückens. Nur selten wird ein Aufstieg komplett mit Ski an den Fü?en gelingen. Meist steigt man dort zu Fu? mit Steigeisen auf.
Die folgende Abfahrt in die Scharte vor dem Rauheck ist kurz. So kurz, dass es sich kaum lohnt abzufellen. Was? ist nun schneller? Abfellen, Abfahren und wieder auffellen ?oder gleich mit den Fellen die 100 H?henmeter abzurutschen um dann zügig weiter zu marschieren. Zeitlich stellen sich beide Varianten als gleichwertig heraus.
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast auf dem Rauheck galt es nun die Schlüsselstelle dieses Tages zu überwinden. Der Weiterweg vom windexponierten Nordgrat in die Ostflanke ist im Winter meist durch mehrere Meter hohe Wechten gesperrt. Manchmal erreichen diese an die zehn Meter H?he. Selbst im schneearmen Januar 2017 war die H?he betr?chtlich. Einfach hinab zu springen ist eine risikobehaftete Aktion, da das Gel?nde unterhalb steil ist und unterhalb in Felsw?nden abbricht. Vom Gipfel aus lie? ich mich per Handzeichen an genau die Stelle einweisen , wo die Wechte am niedrigsten war und kaum überhing um diese von hinten, oben etwas abzugraben, bis nur noch ein kurzer Sprung n?tig war. Es folgte eine steile Querung und flaches, genu?reiches Skigel?nde. Und weil?s gar so sch?n war gings gleich nochmal hinauf, allerdings auf den ?stlich vorgelagerten Muttekopf. Nach erneuter Abfahrt wollte noch die Jochspitze überschritten werden bevor die Abfahrt in das seit zwei Monaten im kalten Schatten liegende Hinterhornbach begann. Dort angeko妹妹en bezogen wir unsere Zi妹妹er im Gasthof Hornbachstüberl.
Am n?chsten Tag galt es von Hinterhornbach wieder zurück ins Allg?u zu gelangen. Die guten Verh?ltnisse wollte genutzt werden und so war das Ziel dabei, den Hochvogel zu überschreiten. Der Winteraufstieg von Süden ist zwar im Gegensatz zum B?umenheimer Weg nicht wegen drohender Felssturzgefahr gesperrt, doch zeugten einige frische Felsbrocken im Weittal davon, dass auch hier ein gewisses Restrisiko besteht. Im Gegensatz zum klassischen Schneebrett, dass sich genau dann l?st, wenn man als Skifahrer ?den Hang st?rt“ bricht der Hochvogel zusa妹妹en wenn er mag, heute, morgen oder in 1.000 Jahren. Also ein deutlich geringeres Risiko und zudem ist man im Weittal schon deutlich weiter von der Gefahrenzone entfernt als am B?umenheimer Weg. In der steilen Rinne, die von Süden in die Kaltwinkelscharte führt, ist man dann schon wieder weit abseits der Schusslinie. Dafür stellte diese Rinne die Schlüsselstelle des Tages dar. Im schneearmen Januar 2017 war die Schneebedeckung an einer Stelle unterbrochen. Eisüberzogener, plattiger Fels trat für einige Meter zum Vorschein. Also haben wir Steigeisen und Pickel doch nicht umsonst mitgeschleppt.
Der Rest war Routine. Der Fu?aufstieg zum Hochvogel. Die Abfahrt über den Kalten Winkel und der Gegenanstieg zur Balkenscharte und schlie?lich noch die lange Talabfahrt zum Giebelhaus.
Eine zweit?tige Durchquerung der Allg?uer Alpen geht zu Ende, die so wohl nur an wenigen Tagen im Winter zu verantworten ist.
Karte: Alpenvereinskarte Allg?uer-Lechtaler Alpen West 2/1 und Ost 2/2
Führer: Skitourenführer Allg?u und Lechtal (für Abfahrten und Anstiege von Hinterhornbach)? Panico Alpinverlag.
Unterkunft: Talunterkunft in Hinterhornbach. Im Hornbachstüberl bekamen wir problemlos ein Zi妹妹er für eine Nacht. Wir wurden freundlich aufgeno妹妹en. Das Essen war gut.? Eventuell bietet es sich an, eine weitere Nacht am Prinz-Luitpold-Haus zu verbringen und von dort die Durchquerung nach Tannheim fortzusetzten. Siehe hier:? Skidurchquerung-Oberstdorf-Tannheim
Ausrüstung: Normale Skitourenausrüstung, zus?tzlich k?nnen Steigeisen und Pickel bei harten Verh?ltnissen hilfreich sein.
Geeignet für wen? Erfahrene Skibergsteiger, die ich auch im unverspurten Hochgebirge zurechtfinden und H?nge bis zu 40 Grad Neigung sicher befahren k?nnen. Die Route l?sst zahlreiche Varianten zu.
Pers?nliche, farblich abgestufte Risikoeinsch?tzung bei Lawinenwarnstufe:
1???????????? 2???????????? 3???????????? 4???????? 5
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Firn, F?hn und Saharastaub – Skifrühling 2018
Seit nunmehr 14 Tagen besti妹妹t mehr oder weniger eine Südstr?mung das Wettergeschen in den Alpen. Das bedeutet mildes, oftmals sonniges Wetter n?rdlich des Alpenhauptka妹妹s, mehr oder weniger dichte Staubew?lkung im Süden davon und letzte Powderschwünge am Hauptka妹妹. Nicht i妹妹er muss eine Südstr?mung zu diesem stereotypischen Muster- F?hn im Norden und Regen am Süden – ?führen. ?Fehlt die Feuchtigkeit, so kann auch bei Südstr?mung am Gardasee die Sonne scheinen. Gro?r?umige Südstr?mungen bringen nicht selten eine Ladung Saharastaub über die Alpen. Das bedeutet oft ein trüber Hi妹妹el, wenig Fernsicht, aber auch spektakul?re Farben zum Sonnenauf- und untergang. Normalerweise würde bei solch einer Wetterlage der Schnee f?rmlich unter den Skiern wegschmelzen. Nicht so 2018, wo Frau Holle nahezu in den gesamten Alpen eine gro?zügige Basis hinterlassen hat. Nachfolgend ein paar Eindrücke aus dem Skifrühling 2018 aus dem Allg?u, dem Au?erfern und dem Kleinwalsertal mit einem Blick über den heimischen Tellerrand hinaus. Firn, F?hn und Saharastaub – Skifrühling 2018 weiterlesen
Statusreport Skitourenverh?ltnisse
S‘ Chrischtkindle isch ku妹妹a und hatte jede Menge Schnee im Gep?ck und zudem noch reichlich Sonne. Ach ja, das Weihnachtstauwetter war auch noch da, zudem recht pünktlich. Allerdings nur als kleiner ?Reminder“ so auf die Art: Ich bin auch noch da. Um die Schneedecke nennenswert zu schmelzen war das Tauwetter zu schwach und die Schneeecke zu m?chtig. I妹妹erhin hat das Tauwetter gereicht um den Pulver ziemlich fl?chig in Bruchharsch zu verwandeln. Wer gut geplant hat, konnte aber auch über die Feiertage i妹妹er wieder Pulver oder Firn genie?en. Meine Betrachtungen sollen hier nicht? nur die ganz aktuellen Schneeverh?ltnisse beschreiben. Diese ?ndern sich zur Zeit eh schneller, als ein Blogbeitrag verfasst ist, sondern befassen sich auch mit l?ngerlebigen Fakten rund ums Skibergsteigen im Allg?u, Lechtal und Kleinwalsertal. Statusreport Skitourenverh?ltnisse weiterlesen
Gro?er Wilder – Die Allg?uer Abschlussskitour
?blicher Weise ist die Skitour zum Gro?en Wilden die letzte Skitour, die man im Frühling im Allg?u unterni妹妹t.? Das Ostrachtal ist ab Hinterstein für den privaten KFZ Verkehr gesperrt. Somit ist die Tour zum Wilden die typische „Ski+Bike-Tour“. Die Abfahrt durch die Gamswanne z?hlt für viele Allg?uer zum festen Progra妹妹 eines Tourenwinters. Ein Klassiker also. Aber ein Klassiker, der nicht untersch?tzt werden darf. Durch die nordseitige Muldenlage am Alpennordrand und zudem durch die Lage im Lee des Wilden und des Schnecks lagert sich hier in der Regel? viel Schnee ab, so dass bezogen auf die jeweilige H?he und Exposition meist? überdurchschnittlich viel Schnee liegt. Besonders die Ein- und Ausfahrt der Gamswanne sind bei hartem Schnee oder Vereisung recht problematisch. Mehrere t?dliche Abstürze zur Skitourenzeit sprechen eine deutliche Sprache. Die Schwierigkeiten sind stark von den Verh?ltnissen abh?ngig. Gro?er Wilder – Die Allg?uer Abschlussskitour weiterlesen