Schneereport Nr. 4 Chancen auf einen Skifrühling

Was für ein seltsamer Sp?twinter in diesem Jahr. V?llig untypisch für den M?rz waren die vielen Tage mit einer Schneefallgrenze über 2000 m. Dazwischen gab es durchaus markante Kaltlufteinbrüche mit Schneefall bis ins Voralpenland. Da die Niederschlagsmengen am Nordalpenrand erstmalig seit Oktober wieder über der Norm lagen, n?herte sich die vorhandene Schneedecke in den Hochlagen dem langj?hrigen Mittel an, w?hrend sie in tiefen und mittleren Lagen markant unterdurchschnittlich blieb. Wer das Wetter gut beobachtet hat, konnte spontan h?ufig gute Verh?ltnisse genie?en. Für Hochtourenwochen war das Wetter meist zu unbest?ndig und die Gletscher in den Zentralalpen zudem nur unzureichend überschneit.

Bis etwa Mitte M?rz konnte man von einem Ostwinter sprechen. Der im ganzen Alpenraum markante Schneemangel war in den Ostalpen weniger stark als in den Westalpen. Waren es zu Winterbeginn noch die süd?stlichen Gebiete, welche von Frau Holle gut bedacht wurden, verlagerte sich der Niederschlagsschwerpunkt im Laufe des Winters in den Nordosten.? Warum also nicht mal dort auf Tour.

Nicht besonders kreativ, aber eine sch?ne Tour aus dem Rauriser Tal. Der Hohe Sonnblick. Hier der Blick vom Gipfel nach Süden. Wichtiger. Hier gab es Ende Febr./Anfang M?rz ausreichend Schnee
Landschaftlich sehr eindrucksvoll der Aufstieg zum Hochk?nig
Blick übers Steinerne Meer auf den Watzmann
In den Hochlagen hat der Wind Kuppen und Grate freigelegt. (Hoher Dachstein)
Eindrucksvolle Modetour mit mehreren M?glichkeiten zu ?berschreitungen. Der Hohe Dachstein

Ansonsten war der Sp?twinter 2023 ein Winter zum zu Hause bleiben. Kurzfristig, oft erst am Morgen entscheiden, wo es hin geht, war die passende Strategie. So schlecht waren die Verh?ltnisse meist gar nicht, wenn man davon absieht, dass Talabfahrten im Naturschnee nicht i妹妹er und überall m?glich waren.

Schneeh?henvergleich im Winter 20222/23.Die Grafiken zeigen den Verlauf der Schneeh?hen im Allg?u am Nebelhorn, am Fellhorn und am H?rmoos. W?hrend sie auf 2060 m am Nebelhorn dem langj?hrigen Mittel entspricht, liegt sie am Fellhorn leicht, am H?rmoss deutlich darunter.
Wetterdaten von Oberstdorf. Der M?rz war der erste Winermonat mit einer leicht überdurchschnittlichen Niederschlagsmenge. Nach einem normal temperierten September war die Temperatur in allen Folgemonaten zu hoch.

Ansonsten war der Sp?twinter 2023 ein Winter zum zu Hause bleiben. Kurzfristig, oft erst am Morgen entscheiden, wo es hin geht, war die passende Strategie. So schlecht waren die Verh?ltnisse meist gar nicht, wenn man davon absieht, dass Talabfahrten im Naturschnee nicht i妹妹er und überall m?glich waren.

5.3.2023 auf dem Kreuzkopf. Nach starker Reifbildung konnte man nach den n?chsten Niederschl?gen von einer angespannten Situation ausgehen. Die milden Temperaturen und die kurzfristig auf fast 2500 m ansteigende Schneefallgrenze hat diese Schwachschicht zerst?rt
Heimspiel am Weittalkopf
Der Vorteil einer Skitour zu Hause. Hier wei? man genau, wo es noch guten Schnee gibt
Sturm, Schnee und Regen im Wechsel. Blick vom Iseler auf Bad Hindelang. Das Tal wirkt für Mitte M?rz schon recht grün
Am gleichen Tag der Blick vom Iseler nach Südosten in den Schreckseekessel. Ja dort liegt noch Schnee, auch wenn es unten schon grün ist.
Traumpulver beim Variantenfahren am Fellhorn.Ein kurzes Sch?nwetterfenster wollte genutzt werden.
17.3.2023. Endlich mal wieder stabil genug für eine Lechtaltour. Steinkarspitze Hanauer Hütte
Dank Kunstschnee kann man noch bis zum Auto abfahren, bzw. auf der Piste mit Ski das darüberliegende Tourengel?nde erreichen. Iseler
2.4.2023 Ein Kunstschneestreifen erm?glicht den Skiaufstieg zum Ponten vom Talgrund weg
2.4.2023. Es war nur eine kurze Tour geplant bei unsicherem Wetter und unklaren Verh?ltnissen. Manchmal geht mehr als gedacht. Bschie?er
2.4.2023. Viieel besser als erwartet. Regen, Schnee und Sturm haben den Schnee wie eine Piste gegl?ttet. Wir sind die Ersten bei der Abfahrt vom Ponten und das gegen Mittag. So etwas gabs zuletzt im Lockdown.
10.4.2023 Traumfirn an der Holzgauer Wetterspitze. Weiter oben gab?s noch Pulver

Liegt am Schrecksee noch Schnee?

Diese Frage, über die sich manche Einheimische so fürchterlich aufregen, ploppt regelm??ig in sozialen Medien, wenn im Flachland die ersten Krokusse sprie?en. Ich find sie eher lustig. Besonders die Ko妹妹entare und die unvermeidlichen Diskussion über zelten, Ausrüstung usw. Unbegreiflich. Warum k?nnen Leute, die eine Frage in Facebook stellen k?nnen nicht eine Webcam in gleicher H?he und Expostion in der Zielregion ansehen und sich die Frage selbst beantworten?

Um die Frage zu beantworten.

6.1.2023. Selbst zum fast schneefreien Jahreswechsel lag am Schrecksee (rechts oben) Schnee. Der See ist zugefroren. Das was die Schreckseewanderer suchen, gibt es im Winter nicht zu sehen. Auch in einem milden Winter nicht und erst recht nicht im Frühjahr.

JA am Schrecksee liegt noch Schnee. So wie i妹妹er um diese Jahreszeit. Man sieht weder das türkisfarbene Wasser noch die saftigen Bergwiesen rund um den See. Das Einzige, was man sieht, ist eine schneebedeckte Mulde. Der Aufstieg im Winter ist weder mit Ski noch zu Fu? ideal und einfach und lohnt sich nur für Leute, die von dort oben irgendeine ?berschreitung starten wollen. Vor Anfang Juni kann sich Otto Normalwanderer den mühsamen Aufstieg sparen.

Ausblick

Das wechselhafte Wetter bleibt uns erhalten. Für einen Gro?teil des Alpenraums bedeutet das weiteren Schneezuwachs in den Hochalgen und ein, der Jahreszeit entsprechendes ausapern in tiefen und mittleren Lagen.

Im Allg?u und Lechtal bedeutet das: Es sind zunehmend lange Zustiege mit dem Fahrrad oder zu Fu? erforderlich um die guten Verh?ltnisse in den Hochlagen genie?en zu k?nnen.

9.4.2023 Mit dem Bike lassen sich lange Zustieg, wie hier zur Zw?lferspitze in den Lechtaler Alpen gut abkürzen

Im n?rdlichen Teil der Schweizer Alpen sieht es inzwischen auch nicht schlecht aus. H?here Ausgangspunkte erm?glichen hier sicher noch ein paar Wochen, direkt vom Parkplatz aus mit Ski zu starten.

In den Südalpen, von den Dolomiten über die Ortlergruppe, Bernina? bis in Wallis haben die Schneef?lle nicht ausgereicht um das Defizit von drei trockenen Monaten auszugleichen. Trotz hoher Ausgangspunkte reicht die Schneedecke selten für unbeschwertes Tourenvergnügen aus. Sie reicht halt jetzt dafür, dass die Bergschulen ihre Hochtourenwochen an der Brancahütte, im Martell? oder im Wallis durchziehen k?nnen. Das die Bovalhütte wegen Schneemangel im M?rz gar nicht ge?ffnet hat, sagt einiges.

In den Ostalpen sind die Hochlagen der n?rdlichen Regionen ganz gut eingeschneit. Im Gegensatz zur Schweiz gab es hier meist eine halbwegs ausreichende Basis. ?Dort wo es hohe Ausgangspunkte gibt, darf man auf einen guten Skifrühling hoffen, ansonsten ist tragen und radeln angesagt, um dem Schnee n?her zu ko妹妹en.

Im Südosten begann der Winter vielversprechend. Dann gabs allerdings kaum noch Nachschub. Trotzdem dürfte die eine oder andere Firntour zwischen Gailtal und Triglav noch m?glich sein.

Soziale Medien richtig lesen.

 

Instagram und Facebook sind wertvolle Hilfsmittel bei der Tourenplanung, wenn man sie richtig lesen kann. Einen Pulverhang in der Ortlergruppe mit drei Wedelspuren wie er gerne von Bergführern gepostet wird den gab es auch im M?rz 2023 in der Ortlergruppe auch. Die Bergführer wissen, wo man ihn findet. Von dem Gipfelaufstieg im Blankeis oder dem Hüttenzustieg zwischen mangelhaft eingeschneiten Urgesteinsbl?cken finden nur selten Bilder den Weg in soziale Medien. Betrachtet man Details, wie die Spaltenzonen, den Hintergrund, apere Stellen, so findet man zwischen den Zeilen einiges heraus. Ein Skitourenposting ohne gute Spur- oder Abfahrtsbilder begründet i妹妹er einen Anfangsverdacht auf schlechten Schnee

https://www.facebook.com/groups/tourenbedingungen/permalink/6046460378801286

Ein Beispiel für ein Facebookposting. Recht fair beschrieben. Gute Bilder, aber zwischen den Zeilen erf?hrt man, dass es sich eingentlich nicht lohnt. Teilweise blanke Gletscher im April, Spaltenstürze usw. Danke für den informativen Beitrag

 

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Ein Gedanke zu „Schneereport Nr. 4 Chancen auf einen Skifrühling“

  1. Am 17. M?rz war i auf dem Steinschartenkopf. Dahin musst i sicher die Ski weiter tragen als du auf dem Weg zur Hanauer Hütte. Aber sonst war es au a tolle Tour. Wie war deine Einsch?tzung der Lawinengefahr an dem Tag, und wie die Verh?ltnisse in dem Gipfelhang der Steinkarspitze? Wenn i mi recht erinnere, war für den Tag in der H?he ein Zweier angesagt wegen der Gefahr von Schneebrettern in nordexponierten Lagen.

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