Mit der tagezeitlichen Erw?rmung Anstieg der Gefahr von Gleitschnee- und Nassschneelawinen. Diesen Satz kennen die Leser der Lawinenlage- reports- berichte bulletins. Wer aber aufmerksam das Lawinengeschehen in seiner Umgebung beobachtet, wird feststellen, dass? sich Gleitschneelawinen nicht selten auch mitten in der Nacht, ja auch bei gro?er K?lte l?sen. Wie passt das zusa妹妹en?
Erkl?rungsversuche.
Betrachten wir aktuelle Fotos von Fotowebcam.eu aufgeno妹妹en auf dem Nebelhorn. Eine Gleitschneelawine l?ste sich mitten in der Nacht. Zwar gab es in dieser Nacht einen Temperaturanstieg, doch betrug die für die Schneedecke relevante Oberfl?chentemperatur zum Zeitpunkt des Abgangs noch minus 7 Grad. Der Schnee war also noch kalt und pulvrig.

Drei Screenshots von Fotowebcam.eu . Der Abgang erfolgte in etwa gegen 23.00 Uhr.? Zu diesem Zeitpunkt lag die relevante Oberfl?chentemperatur bei minus 7 Grad.
Der Beitragtitel zeigt eine Gleitschneelawine an der Güntlespitze, die in der Nacht zuvor, bei K?lte abgegangen ist. Die Schneeoberfl?che war pulvirg.
Begriffe:
?warme Gleitschneelawine“

Sie entsteht durch N?sse oder W?rmeintrag von oben, die beide so lange wirken, bis die N?sse den Boden erreicht hat und dort einen Schmierfilm bilden.
?kalte Gleitschneelawine“

Sie entsteht unabh?ngig von der Luft und Oberfl?chentemperatur wenn der Boden vor dem Zuschneien nicht gefroren und feucht war. Die Schneedecke isoliert und schützt den Boden vor dem Gefrieren. Durch die Bodenw?rme bildet sich ein Schmierfilm.
M?gliche Gründe für den vermuteten Anstieg der Gleitschneeaktivit?t nachts
1. Bei der ?warmen Gleitschneelawine“ dringt die Feuchtigkeit tagsüber langsam in die Schneedecke ein. Sie erreicht irgendwann, zeitverz?gert, den Boden und bildet den bodennahen Schmierfilm meist erst dann, wenn oben die W?rme und die Sonneneinstrahlung nicht mehr wirken, da es inzwischen Nacht geworden ist.
2. Bei der ?kalten Gleitschneelawine“ bauen sich in Strahlungsn?chten Spannungen durch einen hohen Temperaturgradienten in der Schneedecke auf, die sich irgendwann in Form von Rissbildungen oder Lawinenabg?ngen entladen.
Diese beiden Punkte stellen keine wissenschaftliche Erkenntnis dar. Es sind Fragen und Vermutungen, die ich hiermit zur Diskussion stellen m?chte.
Fazit:
Der Standardsatz ? mit der Tageszeitlichen Erw?rmung Zunahme der Lawinengefahr“ ist mit Vorsicht zu genie?en. War der Boden zuvor nicht gefroren, oder befinden wir uns wettertechnisch in einem Wechselspiel zwischen warm und kalt, so k?nnen Gleitschneelawinen zu jeder Tages- und Nachtzeit abgehen. Der Satz ist eigentlich nur für Nassschneelawinen aus besonnten Steilgel?nde zutreffend.
Links:
/2020/01/19/achtung-gleitschnee/