Unter Frühwinter verstehe ich die Zeit zwischen den ersten wintersporterm?glichenden Schneef?llen und dem Weihnachtstauwetter. Letzteres ist nun eingetreten und somit ist Zeit für einen kleinen Rückblick und einen Statusreport mit dem Schwerpunkt Allg?u und Lechtal.
Der Winter 2022/23 kam z?gerlich und gleichm??ig. Markante Niederschl?ge blieben ebenso aus, wie markante Temperatur?nderungen. Sch?n gleichm??ig sanken die Temperaturen nach einem sp?tso妹妹erlichen und damit deutlich zu warmen Oktober in den Winter ab. Gelegentliche Niederschl?ge lie?en die Schneedecke langsam anwachsen —- bis zum Weihnachtstauwetter.




Die sch?nen ersten Winterbilder der Saison dürfen nicht darüber hinwegt?uschen, dass? der Schnee im November und Dezember 2022 nur an wenigen Stellen im Allg?u und im Lechtal sinnvolle Skitouren erm?glichte. Bei der im allgemeinen unterdurchschnittlichen Schneelage muss man das Gel?nde und die Bodenbeschaffenheit sehr gut kennen um nicht entt?uscht mit verkratztem Ski die Tour zu beenden.


Eine gute Stunde- Drei Jahreszeiten
Am 4.12.2022 konnte man beim Aufstieg von Bad Hindelang zum Hirschberg drei Jahreszeiten erlben. Frühjahr- Herbst und Winter.



Ein bisschen was geht durchaus
Am 10. Dezember schneite es erstmals in dieser Saison bis in den Talgrund des Oberallg?us, also in Hindelang, Sonthofen und Oberstdorf. Zuvor lag die Schneefallgrenze meist um die 1.000 Meter.





Sinnvolle Touren beschr?nkten sich im Frühwinter 2022 auf die Gegend um den Riedbergpass und auf ein paar Stellen im Hintersteiner Tal. Selbst im Kleinwalsertal fehlte im Taln?he einfach die Unterlage um ordentlich fahren zu k?nnen.
Im Lechtal ging etwas bei Warth und Lech im Pisten oder Pistennahbereich, bei Kaisers, wenn man genau wusste wo. Auch ganz vorne im Lechtal wurden einige Touren unterno妹妹en. So etwa auf den H?nig und das Galtjoch. Ob das wirklich ok war, vermag ich zu bezweifeln.
Die andere H?lfte der Wahrheit
In sozialen Medien werden meist nur Bilder von dem Teil der Tour gepostet, wo der Schnee gut war. Die Abrutscherei über Gras, der verkratzte Ski,? die Tragepassage durch den Wald oder die Schieberei auf der Forststra?e finden selten Beachtung in Facebook und Instragram.


Wo anders in den Alpen schaute es selten besser aus. Doch es gab ein paar Ausnahmen.
Im n?rdlichen Tessin und im Simplongebiet liegt reichlich Schnee. Auch in den Dolomiten und im südlichen Osttirol schaut es von der Schneemenge nicht ganz schlecht aus.

An die Pressevertreter: Nein es gab keine K?ltewelle, keine Schneewalzen, keine K?ltepeitsche, kein Schneechaos. Eure Prognosen zu sicherer „wei?er Weihnacht“ abwechselnd mit einem rekordmilden Winter wirken einfach nur l?cherlich. Die erste Dezemberh?lfte war im Vergleich zum langj?hrigen Mittel nur geringfühig zu kalt. Das war alles.
Gleitschnee und Altschnee
Recht ausgepr?gt sind und waren die regionaltypischen Lawinenprobleme. W?hrend im Allg?u das Gleitschneeproblem vorherrschend war, war es im zentralalpinen Raum der Altschnee. Die Lechtaler Alpen befinden sich wie sooft im ?bergangsbereich, wobei ich , abgesehen vom Raum Berwang den Eindruck gewonnen habe, dass dort im Frühwinter 2022 eher das Altschneeproblem vorherrschend war.




Zwei Schneeprofile
https://lawis.at/lawis_api/v2_2/files/profiles/snowprofile_17819.pdf
Das Schneeprofil am Schwarzen Kranz in den Lechtaler Alpen zeigt schon eine zentralalpine Altschneepr?gung. Ein Bruch konnte nicht erzeugt werden, da der Block einfach zerbr?selt ist. Ka妹妹nah war die Situation durchaus heikel, da Triebschnee das Altschneefundament überlagert hat.
https://www.lwd-user.de/download/wochenbericht/pdfs/pdf_1_709.pdf
Schneeprofil am Seekopf ohne markante Schwachsicht, dafür einer feuchten Basis und einer dünnen Eislamelle an der Oberfl?che.
Ausblick
Die Aussichten bis zum Jahreswechsel sehen nicht nach Winter aus. Ob sich irgendwo eine wintersporttaugliche Schneedecke h?lt, wird sich zeigen. Gut dann geht man halt radeln, klettern oder wandern ist auch sch?n. Oder man f?hrt dorthin, wo eben ausreichend Schnee liegt. Wer unbedingt auf Skitour m?chte, für den gibt es aktuell (Weihnachten 2022) bessere Ziele als Allg?u und Au?erfern. Pulvertr?ume dürfen wir aber auch in den verbliebenen Südstaul?chern nicht erwarten.