Schneereport Allg?u und Lechtal – Frühwinter 2022

Unter Frühwinter verstehe ich die Zeit zwischen den ersten wintersporterm?glichenden Schneef?llen und dem Weihnachtstauwetter. Letzteres ist nun eingetreten und somit ist Zeit für einen kleinen Rückblick und einen Statusreport mit dem Schwerpunkt Allg?u und Lechtal.

Der Winter 2022/23 kam z?gerlich und gleichm??ig. Markante Niederschl?ge blieben ebenso aus, wie markante Temperatur?nderungen. Sch?n gleichm??ig sanken die Temperaturen nach einem sp?tso妹妹erlichen und damit deutlich zu warmen Oktober in den Winter ab. Gelegentliche Niederschl?ge lie?en die Schneedecke langsam anwachsen —- bis zum Weihnachtstauwetter.

 

Am 3. November 2022. Biketour zum Riedberger Horn bei milden Temperaturen.
20.11.2022. Nicht Herbst und nicht Winter. Zum Klettern und Radeln ist es bereits zu kalt, zum Ski fahren reicht der Schnee noch nicht. Blick vom Vilser Kegel ins Ostallg?u
23.11.2022 Die erste Skitour zum Riedberger Horn ging überraschend gut. Gesetzter Schnee und bei entsprechender Gel?ndewahl kein Bodenkontakt.
23.11.2022. Erste Schwünge zum Tagesanbruch.

Die sch?nen ersten Winterbilder der Saison dürfen nicht darüber hinwegt?uschen, dass? der Schnee im November und Dezember 2022 nur an wenigen Stellen im Allg?u und im Lechtal sinnvolle Skitouren erm?glichte. Bei der im allgemeinen unterdurchschnittlichen Schneelage muss man das Gel?nde und die Bodenbeschaffenheit sehr gut kennen um nicht entt?uscht mit verkratztem Ski die Tour zu beenden.

27.11.2022 Blick vom Kleinen Seekopf nach Westen.
27.11.2022. Abfahrt von Kleinen Seekopf im perfekten Pulverschnee. Allerdings nur im oberen Teil.

Eine gute Stunde- Drei Jahreszeiten

Am 4.12.2022 konnte man beim Aufstieg von Bad Hindelang zum Hirschberg drei Jahreszeiten erlben. Frühjahr- Herbst und Winter.

4.12.2022 Enzianblühte am „Krizbichl“
4.12.2022. Herbststi妹妹ung bei der Alpe H?fle
4.12.2022 Wintersti妹妹ung auf dem Hirschberg

Ein bisschen was geht durchaus

Am 10. Dezember schneite es erstmals in dieser Saison bis in den Talgrund des Oberallg?us, also in Hindelang, Sonthofen und Oberstdorf. Zuvor lag die Schneefallgrenze meist um die 1.000 Meter.

 

11.12.2022 Abfahrt vom Blaicher Horn über die Alpe Rappergschwend. Oben reichlich Schnee unten gings nur dank glatter Forststra?e. Es gilt solche M?glichkeiten, wie Forststra?en zu nutzen um von Talgrund die Zone mit ausreichend Schnee zu erreichen.
8.12.2022. Aufstieg zum Laufbacher Eck von Westen
Auf dem Laufbacher Eck

18.12.2022 im Hintersteiner Tal
17.12.2022. Pulverabfahrt in den Lechtaler Alpen

Sinnvolle Touren beschr?nkten sich im Frühwinter 2022 auf die Gegend um den Riedbergpass und auf ein paar Stellen im Hintersteiner Tal. Selbst im Kleinwalsertal fehlte im Taln?he einfach die Unterlage um ordentlich fahren zu k?nnen.

Im Lechtal ging etwas bei Warth und Lech im Pisten oder Pistennahbereich, bei Kaisers, wenn man genau wusste wo. Auch ganz vorne im Lechtal wurden einige Touren unterno妹妹en. So etwa auf den H?nig und das Galtjoch. Ob das wirklich ok war, vermag ich zu bezweifeln.

Die andere H?lfte der Wahrheit

In sozialen Medien werden meist nur Bilder von dem Teil der Tour gepostet, wo der Schnee gut war. Die Abrutscherei über Gras, der verkratzte Ski,? die Tragepassage durch den Wald oder die Schieberei auf der Forststra?e finden selten Beachtung in Facebook und Instragram.

 

 

So sah es im Frühwinter 2022 h?ufig aus. Bilder davon werden selten gepostet. 20.12. 2022 Gipfelanstieg zur Kanzelwand.
20.12.2022. Nein – hier reicht der Schnee einfach nicht zum Ski fahren

Wo anders in den Alpen schaute es selten besser aus. Doch es gab ein paar Ausnahmen.

Im n?rdlichen Tessin und im Simplongebiet liegt reichlich Schnee. Auch in den Dolomiten und im südlichen Osttirol schaut es von der Schneemenge nicht ganz schlecht aus.

 

Klimadaten von Oberstdorf lt. DWD. Die Grafik zeigt im November ein gleichm??iges Absinken der Temperaturen bei leicht unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen.

An die Pressevertreter: Nein es gab keine K?ltewelle, keine Schneewalzen, keine K?ltepeitsche, kein Schneechaos. Eure Prognosen zu sicherer „wei?er Weihnacht“ abwechselnd mit einem rekordmilden Winter wirken einfach nur l?cherlich. Die erste Dezemberh?lfte war im Vergleich zum langj?hrigen Mittel nur geringfühig zu kalt. Das war alles.

Gleitschnee und Altschnee

Recht ausgepr?gt sind und waren die regionaltypischen Lawinenprobleme. W?hrend im Allg?u das Gleitschneeproblem vorherrschend war, war es im zentralalpinen Raum der Altschnee. Die Lechtaler Alpen befinden sich wie sooft im ?bergangsbereich, wobei ich , abgesehen vom Raum Berwang den Eindruck gewonnen habe, dass dort im Frühwinter 2022 eher das Altschneeproblem vorherrschend war.

18.12.2022. Typische Gleitschneesituation im Allg?u am Kleinen Seekopf
Ein Blick in die Schneedecke, ebenfalls am Kleinen Seekopf. Die Basis ist feucht, das Profil ergab keine markanten Schwachschichten.
17.12.2022 Kombinierte Altschnee und Triebschneesituation am Schwarzen Kranz in den Lechtaler Alpen
17.12.2022. Durch unseren Vorg?nger ausgel?stes Schneebrett am Schwarzen Kranz. Der Aufstieg erfolgte sicher über den Grat.

Zwei Schneeprofile

https://lawis.at/lawis_api/v2_2/files/profiles/snowprofile_17819.pdf

Das Schneeprofil am Schwarzen Kranz in den Lechtaler Alpen zeigt schon eine zentralalpine Altschneepr?gung. Ein Bruch konnte nicht erzeugt werden, da der Block einfach zerbr?selt ist. Ka妹妹nah war die Situation durchaus heikel, da Triebschnee das Altschneefundament überlagert hat.

https://www.lwd-user.de/download/wochenbericht/pdfs/pdf_1_709.pdf

Schneeprofil am Seekopf ohne markante Schwachsicht, dafür einer feuchten Basis und einer dünnen Eislamelle an der Oberfl?che.

Ausblick

Die Aussichten bis zum Jahreswechsel sehen nicht nach Winter aus. Ob sich irgendwo eine wintersporttaugliche Schneedecke h?lt, wird sich zeigen. Gut dann geht man halt radeln, klettern oder wandern ist auch sch?n. Oder man f?hrt dorthin, wo eben ausreichend Schnee liegt. Wer unbedingt auf Skitour m?chte, für den gibt es aktuell (Weihnachten 2022) bessere Ziele als Allg?u und Au?erfern. Pulvertr?ume dürfen wir aber auch in den verbliebenen Südstaul?chern nicht erwarten.

 

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